Abstract:
Die ausreichende Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln stellt die Voraussetzung für die menschliche Gesellschaft und Kultur dar. Damit ist gemeint, dass Menschen nur dann schöpferische Leistungen vollbringen können, wenn die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft etc. gesichert sind. Nachdem in Mitteleuropa seit 60 Jahren keinerlei Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln aufgetreten sind, wohl einmalig in der Menschheitsgeschichte, kommt nicht mehr der Menge, sondern der Güte der Esswaren eine immer größere Bedeutung zu. Die Güte definiert sich nicht mehr allein in der gesundheitlichen Unbedenklichkeit oder der Nährwertoptimierung, sondern vermehrt auch in den ideellen Werten der Nahrung: Welche Auswirkungen hat die Produktion der Nahrungsmittel auf die Umwelt und die damit befassten Menschen? Mit anderen Worte: es muss der Frage nachgegangen werden, ob der gesamte Herstellungsprozess als nachhaltig bezeichnet werden kann.
Walter Freund
Prof. Dr. habil.
Institut für Lebensmittelwissenschaft und Ökotrophologie der Leibniz Universität Hannover