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zur Übersicht Band 8, 2012

Joyce Müller

Anforderungen an Kompetenzmodellierungen für nachhaltiges Wirtschaften im betriebswirtschaftlich-kaufmännischem Handlungsfeld: Ein Werkstattbericht

Abstract:
Wir wissen: Auch für die Verkaufsberufe, wie die Ausbildungsberufe Verkäufer/in und Kaufmann/- frau im Einzelhandel, spielt die nachhaltig ausgerichtete berufliche Ausbildung eine zentrale Schlüsselrolle. Denn die Auszubildenden von heute übernehmen als Arbeitnehmer von morgen Verantwortung für individuelles und berufliches Handeln. Deswegen sind auch in der Ausbildung im Einzelhandel Kompetenzen für nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. An dieser Stelle ist zu fragen, an welche Kompetenzmodelle eigentlich angeknüpft werden kann, wenn nachhaltig ausgerichtete Kompetenzen in Verkaufsberufen entwickelt und gefördert werden sollen. Anders gefragt: Welche Kompetenzmodelle in der beruflichen Bildung können bieten Orientierungen anbieten, um Lernende für einen konstruktiven Umgang mit wandelnden Herausforderungen zu sensibilisieren? Um Antworten zu formulieren, wird ein kontextspezifisches Kompetenzmodell für berufliches Handeln zur Diskussion gestellt. Ausgangspunkt ist also das betriebswirtschaftlichkaufmännisches Handlungsfeld (vgl. dazu die aktuellen Ergebnisse des im BiBB angesiedelten „GUK-Projektes“, siehe dazu exemplarisch Brötz 2011), in dem Konflikte zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem besonders deutlich hervortreten. Bevor jedoch Kompetenzmodelle für die kaufmännische Bildung vorgestellt werden, wird auf das Konstrukt von Kompetenzen eingegangen, um anschließend Kompetenzen für nachhaltiges Wirtschaften zu entfalten. Vor dem Hintergrund der diskutierten Kompetenzmodelle wird im nächsten Abschnitt ein kontextspezifisches Kompetenzmodell für berufliches Handeln in kaufmännischen Domänen zur Diskussion gestellt, welches dazu dienen soll, berufliche Anforderungen zu identifizieren. Abschließend werden Herausforderungen für die Konstruktion von Testaufgaben dargestellt und resümierend wesentliche Kerngedanken festgehalten sowie weiterführende Forschungsaufgaben skizziert. Die Ausführungen gehen weniger auf den „konkreten“ Kontext der Verkaufsberufe, ein, sondern fokussieren das grundsätzliche Anforderungsprofil „der“ kaufmännischen Domäne, in der die Ausbildungsberufe Verkäufer/in und Kaufmann/-frau im Einzelhandel einen hohen Anteil aufweisen. Dabei wird gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung in den Blick genommen und Emotionen und Einstellungen der Akteure einbezogen. Denn es wird davon ausgegangen, dass Werte ebenso wie die auf Vernunft basierten strategischen Planungen relevant für Handeln und Verhalten sind.

Müller Joyce Müller
M.Ed. Lehramt für Berufsbildende Schulen Fachrichtung Wirtschaftspädagogik, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik/ Didaktik der Wirtschaftlehre an der Leuphana Universität Lüneburg

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