Abstract:
Der Dokumentarfilm "Rhythm is it!" zeigt eindrucksvoll, wie der Tanzpädagoge Royston Maldoom Zugang zu Schülerinnen und Schülern aus sogenannten "Problemschulen" findet und diese positiv beeinflusst. Tanz ist folglich mehr als nur ein Hobby oder eine Sportart. Zu dieser Erkenntnis kam auch schon die Reformpädagogik in den 1920er Jahren. Tanz wurde ein hoher Stellenwert zugesprochen, da die Bilder des Innenlebens und die Gefühlslage durch Tanz einen äußeren Ausdruck finden. Dieser Aspekt sollte besonders in der heutigen, "gefühlsabstumpfenden" Zeit pädagogisch nicht vernachlässigt werden. Eingangs findet zunächst ein historischer Rückblick auf die Jenaplan-Pädagogik Peter Petersens statt, wobei ihre - damals wie heute - vorhandenen Reformpotentiale offengelegt werden. Diese Pädagogik ist jedoch weitestgehend - bis auf wenige bundesweite Ausnahmen - in Vergessenheit geraten, wodurch ihr reformpädagogischer Nutzen verloren geht. Ein Abgleich soll schließlich aufzeigen, dass es dem Tanz ähnlich wie der Jenaplan-Pädagogik ergehen könnte, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen nicht geschaffen werden.
Timo Backhaus
Bachelor of Arts
Student an der Leuphana Universität Lüneburg
Studiengang Lehramt an Berufsbildenden Schulen
Fachrichtung Wirtschaftspädagogik, M. Ed.